CDU Kreisverband Rottweil

Gerade weil nichts selbstverständlich ist:

Familie, Freunde und Wegbegleiter feiern mit Franz Sauter seinen 90. Geburtstag auf ganz besondere Weise

Die Feier zum 90. Geburtstag des früheren Bundestagsabgeordneten Franz Sauter im und bei Remi in Epfendorf entsprach genau dem Leben, das in so vielen Bereichen engagierte und genauso glaubwürdige wie überzeugende Christdemokrat seit Jahrzehnen in vorbildlicher Weise lebt. Bescheiden, in Demut und in großer Dankbarkeit. Es ist beileibe keine Selbstverständlichkeit, dass eine so große Familie mit acht Kindern, 20 Enkelkindern und vier Urenkeln samt aller Schwiegerkinder so zusammenhält, zum Teil von weit her zu diesem außergewöhnlichen Geburtstag kommt und dem Jubilar sowie seiner Frau Maria und allen Gästen ein Fest der Freude, des Dankes und auch der Nachdenklichkeit bereitet. Es ist auch keine Selbstverständlichkeit, dass in diesen aufgeregten Zeiten in Berlin der Bundestagsabgeordnete und als Unionsfraktionschef einer der wichtigsten Akteure in der Bundespolitik, Volker Kauder aus der Hauptstadt hergeeilt war. Auf die Frage der Bundeskanzlerin am Tag zuvor, wo er am Samstag zu erreichen sei, sagte er ihr: „Abends um acht Uhr bin ich wieder da. Doch eine Freundschaft wie die zu Franz Sauter ist mir wichtiger als alles andere.“ Als Nachfolger des im Jahre 1990 aus dem Deutschen Bundestag ausgeschiedenen Franz Sauter habe dieser ihm den Übergang leicht gemacht. Leichter als dies häufig der Fall ist. Und zu spüren sei auch stets die große Wertschätzung gewesen, die man in Bonn Franz Sauter entgegengebracht habe. Weit über sein ureigenes Terrain hinaus, die Landwirtschaft und die Sorge um die ländlichen Räume. Vor einer Frage allerdings habe er immer Angst gehabt, schmunzelte Volker Kauder. Vor der, die Franz Sauter ihm eines Tages gestellt habe: Ob es stimme, dass er „so richtig evangelisch sei.“ Kauder bejahte, konnte aber beruhigend mitteilen: „Aber meine Frau ist katholisch.“

Nicht nur eine nette Anekdote, sondern ein sanfter Hinweis auf die Verwurzelung von Franz Sauter in seine christliche Überzeugung, aus der heraus er Politik machte und heute noch mit großer Überzeugungskraft mitgestaltet.

Niemand wohl kann so authentisch die Gedanken und den Fundus formulieren, was die Politiker in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg dazu bewog, aus den Trümmern der Diktatur heraus ein besseres, ein demokratisches Deutschland zu schaffen wie der ehemalige Ministerpräsident Erwin Teufel. Wie er diese Jahre des 1928 geborenen Franz Sauter beschrieb, den gemeinsam Einsatz im Wahlkampf des Jahres 1957 für den damals neu gewählten CDU-Bundestagskandidaten anschaulich Revue passieren ließ, das war nachempfundene, packend erzählte Zeitgeschichte. Dass Franz Sauter dann im Jahr 1972, erst als Nachrücker, dann über die Landesliste und im Jahr 1976 als Nachfolger von Bruno Heck das Direktmandat holen und jeweils mit herausragenden Ergebnissen verteidigen würde, konnte damals wohl noch niemand ahnen.

Eindrucksvoll nachempfundene Geschichte. Und deswegen auch ließ die Bemerkung von Volker Kauder niemanden kalt, der in seinem Beitrag mit dem Dank an die große Leistung seines Vorgängers feststellte, dass das, was Persönlichkeiten wie Franz Sauter aufgebaut und vorangebracht haben, jetzt nicht zerstört werden dürfe.

Eine 90-Jahrfeier, die alle Facetten beinhaltete, die bei einem so reich „erfüllten Leben“ (Franz Sauter) dazu gehören. Mit aktuellen Bezügen und mit dem Blick für das, was immer gilt. So wenn Erwin Teufel rund um die Vorgänge um die deutsche Einheit (legendär wie Franz Sauter im Plenarsaal des Deutschen Bundestags am Abend des 9. November 1989 das Lied der Deutschen anstimmte) die Bedeutung des Rechts hervorhob, „der Menschenrechte, die wir unmittelbar aus der Hand Gottes erhalten.“

In dieser Stunde mit politische, philosophischen, zutiefst menschlich berührenden Reden und Anklängen unter der Moderation von Franz Sauter jun., dem heute 63-jährigen ältesten Sohn von Maria und Franz Sauter würdigte Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel die 46-jährige Zugehörigkeit des Jubilars zum Kreistag, erwähnte die zahlreichen Herausforderungen in dieser Zeit wie die Kreisreform, wobei im Jahr 1971 der Kreis Rottweil sogar einmal vor der Auflösung stand. Lange schon vor seiner Tätigkeit als Landrat habe er Franz Sauter kennengelernt, es gelernt „aufzuschlauen“ bei dem Sach- und Fachwissen des Agrarexperten Franz Sauter.

Als CDU-Kreisvorsitzender hob Stefan Teufel insbesondere hervor, dass Franz Sauter, vor vielen Jahren schon zum Ehrenvorsitzenden der CDU im Kreis gewählt, regelmäßig zu den Sitzungen der CDU kommt und bei den Parteitagen stets präsent ist. Vor allem galt seine Würdigung seiner Frau Maria, „ohne die und deren so segensreiches Wirken im Hintergrund dies alles gar nicht möglich gewesen wäre.“

„Es gäbe noch viel zu sagen“, sagte der Landrat zum Schluss seiner Rede. In der Tat: vieles wurde angerissen wie seine Engagements in den Organisationen, die sich für den Schutz des Lebens einsetzen. Das Gesamtbild aber wurde all den Gästen, die teilweise eine weite Reise hinter sich gebracht hatten – selbst von Amerika - und bei denen die mit ihren 93 Jahren älteste Schwester von Franz Sauter und der neun Wochen alte vierte Urenkel die große Spannweite verdeutlichten – zu einem wahrlich großen Fest. Ein Fest, das in jedem Moment die Bodenhaftung und die Normalität des Umgehens miteinander sichtbar werden ließ, die für Franz Sauter sprichwörtlich waren: „Und auch von daher sind die so großartigen Wahlergebnisse von Franz Sauter und die Wertschätzung zu erklären, die immer mit ihm verbunden sind.“ Sagte  Erwin Teufel. Und jeder spürte die Bedeutung dieses ganz besonderen Tages.

Denn nichts ist selbstverständlich. Gerade in diesen Zeiten, in denen viel zu oft ganz andere Verhaltensweisen die Oberhand zu gewinnen scheinen.

Ein Mann der überflüssigen Worte war Franz Sauter noch nie. Doch was er sagt, das trifft. So flocht er in seine Dankesworte für die Reden, für das Miteinander eine Anekdote darüber ein, was ein „rechter Mann“ sei. Dass er das Herz auf dem rechten Fleck hat, das wurde dabei einmal mehr deutlich. Und auch seinen Sinn für den feinen, ja feinsinnigen Humor, den nur jemand haben kann, der mit sich und mit seiner Umgebung im Reinen ist.  In einer Zeit, in der das vorgeblich Normale das Außergewöhnliche ist.