CDU Kreisverband Rottweil

Klimaexperte und CDU-Vize Andreas Jung bei der Senioren-Union in Rottweil

Jetzt die Grundlagen dafür schaffen, dass wir gut durch den Winter kommen

Es darf keine Denkverbote geben: „Weder bei den anderen noch bei uns.“ Andreas Jung, stellvertretender CDU-Bundesvorsitzender, seit 2005 jeweils direkt gewählter Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Konstanz und klimapolitischer Sprecher der Unionsbundestagsfraktion, entwarf in einer öffentlichen Veranstaltung der Senioren-Union im Café Haas in Rottweil das Szenario, wie Deutschland es schaffen kann, den kommenden Winter in Sachen Energie zu bestehen. 

Im Lichte des völkerrechtswidrigen Krieges Russlands gegen die Ukraine, „der durch nichts zu rechtfertigen ist und wo unsere Gedanken bei den Menschen in der Ukraine sind und denen unsere ganze Solidarität gilt“, gewinnt die Frage nach der sicheren, umweltgerechten und bezahlbaren Energie enorm an Bedeutung. Sie verlangt, so der CDU-Politiker, eine lang-, mittel- und kurzfristige Antwort. „Wir müssen unsere Abhängigkeit von Russland beenden“, stellte Andreas Jung mit dem Blick auf Nord Stream 1 („Es war damals schon ein Fehler, dass im Jahr 2004 unter Rot-Grün durch Schröder diese Pipeline gebaut worden ist“) und auf Nord Stream 2, das schon immer umstritten war und nunmehr ad acta gelegt worden ist.

„Jetzt und nicht erst im Herbst, denn dann wäre es zu spät, müssen alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, damit wir durch den Winter kommen“, betonte der 46-jährige Christdemokrat: „Vom Energiesparen bis zum Ankauf von Gas, Kohle und Öl selbst auch von Ländern mit teilweise anderen Gesellschaftsmodellen.“ Unverständlich ist für ihn, dass die Ampelkoalition  in Berlin die frühere  Förderung von energieeffizientem Bauen gestrichen hat. Wie er auch auf die vom Kreisvorsitzenden der Senioren-Union, Karl-Heinz Glowalla, ins Gespräch gebrachte Verlängerung der drei noch am Netz befindlichen Kernkraftwerke einging: „Dies wäre technisch möglich. Und nachdem der grüne Wirtschaftsminister Habeck sich einer Prüfung gar nicht abgeneigt zeigte, sprach die ebenfalls grüne Umweltministerin am Morgen danach, die Prüfung sei abgeschlossen. Mit negativem Ergebnis.“ Ende der Diskussion.

Die ganze Dramatik und auch das Dilemma, mit dem die Politik konfrontiert ist, zeigte Andreas Jung an der Tatsache auf, dass die deutschen Gasspeicher („die in der Hand einer Gazprom-Tochter sind“) teilweise nur noch zu einem Prozent gefüllt sind!

Darum gilt: technologieoffen, ergebnisoffen die gegebenen Möglichkeiten ausschöpfen. In dem Sinne hatten das Präsidium der der Bundesvorstand der CDU am Tag vor der SU-Veranstaltung den von Andreas Jung vorgelegten Antrag beschlossen, wonach „zwar nicht sofort, aber schnellst möglich die energiepolitische Abhängigkeit von Russland beendet werden soll.“

Zum Schluss der gut zweistündigen Diskussionsveranstaltung schlug er noch einmal die Brücke zu Putins Krieg gegen die Ukraine: „Ich bin davon überzeugt, dass sich unser Model der Freiheit, der Demokratie und der Menschenrechte durchsetzen wird. Weil es allen autokratischen Systemen mit Unterdrückung und Unfreiheit überlegen ist.“