Diskussion mit Simon Busch in der Rottweiler Weinstube "Grimm":
Bei einem Gespräch mit Simon Busch, Kulturmanager und Sprecher von Kulturrottweil, diskutierte die Junge Union erste Forderungen für den anstehenden Kommunalwahlkampf und die politische Arbeit in Kreis und im Land. Gerne folgte Busch der Einladung des Kreisverbandes der Jungen Union zu einer gemeinsamen Sitzung unter dem Motto „Ehrenamt trifft Gesellschaft“. Er berichtete von den Aktivitäten von Kulturrottweil, dem Dachverband von 31 Vereinen, seiner Arbeit im Jazzfest-Verein und anderen kulturellen Projekten. „Viele Leute denken, Kultur ist das Hochtrabende. Kultur in Rottweil ist aber viel mehr“, schwärmte Busch. Die Identifikation mit der Rottweiler Kultur sei in der Bevölkerung sehr hoch, was beispielsweise beim Jazzfest die hohe Zahl der freiwilligen Helfer erkläre. Kultur vermittle wichtige Werte und wirke Erkrankungen wie Burnout entgegen. „Man darf aber nicht nur auf Leuchtturmprojekte setzen, Vereinskultur – auch in der Breite – ist für Rottweil sehr wichtig“, betonte Busch.
In der Folge entstand eine muntere Diskussion, bei der etwa erörtert wurde, wie das Ehrenamt noch attraktiver ausgestaltet werden kann. Der JU-Kreisvorsitzende Marcel Griesser betonte, wie wichtig es sei, „Anreize für die ehrenamtlich tätigen Menschen in unserer Gesellschaft zu schaffen, um diejenigen zu belohnen, die sich für das Gemeinwohl einsetzen. Gerade in Zeiten des demografischen Wandels ist dies wichtiger denn je.“ Die Jugendlichen waren sich einig darin, dass Ehrenamt durch stärkere steuerliche Förderungen zu bereichern. Aber auch über den Abbau von Bürokratie oder den Problemen bei der GEMA wurde diskutiert. Die JU möchte das Thema im Herbst erneut auf die Tagesordnung setzen und bis dahin mit Vereinen darüber sprechen, welche Forderungen an die Politik gerichtet werden.
Auch über aktuelle Herausforderungen der Kulturförderung in Rottweil wurde gesprochen. JU-Kreisgeschäftsführer Matthias Hertkorn sprach das Stadtmuseum an. Dies sei dunkel und gerade auch für die Familien wenig ansprechend. Für eine Verbesserung und mehr Attraktivität möchte sich die Kreis-JU zusammen mit dem Stadtverband Rottweil einsetzen.
„Kultur ist wichtig für die Wirtschaft, die Gesellschaft und jeden Einzelnen“, ein sehr passendes Schlusswort, welches Busch auch als Appell an die Mitglieder richtete: „Kultur macht die Welt besser.“ Die Jugendlichen waren sich nach der angeregten Diskussion einig: Der Bereich Kultur ist kein politisches Randthema der Kommunalpolitik, sondern muss einen noch höheren Stellenwert genießen.