CDU Kreisverband Rottweil

Volker Kauder und Stefan Teufel im Gespräch mit Sulzer Ärzten

„Die Landarztpraxen so weit wie möglich erhalten“ / Den Medizinstudenten die Attraktivität des ländlichen Raumes nahe bringen

SULZ, 21. Feb. 15 - Für den Fraktionsvorsitzenden Robert Trautwein war schon recht früh klar: Wer je nach einem gelungenen Beispiel für eine win-win-Situation sucht, der wird fündig bei dem in zweiter Runde aufgelegten Gespräch zwischen Sulzer Ärzten und den CDU- Abgeordneten Volker Kauder und Stefan Teufel.

Was im Rahmen der Sommertour des Unionsfraktionschefs im vergangenen Jahr begonnen hatte, fand nunmehr seine Fortsetzung. Im Gasthaus „Lamm“ diskutierten die Ärzte unter Leitung von Cornelia Bitzer-Hildebrandt und die beiden CDU-Politiker sowie Parteifreunde aus Sulz über die Sicherung der Ärzteversorgung im ländlichen Raum. Ein Thema, das an Relevanz und Brisanz immer mehr an Bedeutung gewinnt. Und schon deshalb jede Mühe und jedes Gespräch wert ist.

Beide Seiten haben das gleiche Interesse, sehen die Herausforderung, in Zeiten des zu erwartenden Ärztemangels die so formulierte Frage anzugehen: Wie schaffen wir es, dass Arztstudenten es als attraktive Alternative ansehen, sich nicht in der Großstadt niederzulassen, sondern im ländlichen Raum ihr Betätigungsfeld zu finden?

Viele Faktoren spielen bei der Wahl eine Rolle, wenn um die ländlichen Gebiete ein Bogen gemacht wird, so der Befund; am wenigsten jedoch das Einkommen. „Der Schlüssel liegt bei den Universitäten“, stellte einer der Ärzte fest. Dort schon müssten die Medizinstudenten erfahren, dass das Betreiben einer Arztpraxis in Sulz zum Beispiel genauso attraktiv sein könne wie in Stuttgart.

Stefan Teufel, Landtagsabgeordneter und als gesundheitspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion an wichtiger Position, nahm den Ball gerne auf, will im Kontakt mit dem Wissenschaftsministerium darauf hinwirken, dass angehende Ärzte über diese Alternativen informiert werden. Über Bedingungen, die geschaffen worden sind, um den veränderten Anforderungen junger Ärzte gerecht zu werden. So wurden in der kleinen, sehr intensiv diskutierenden Runde die veränderten Regelungen beim Einsatz von Notfalldiensten von den Ärzten ausdrücklich gelobt: „Wir alle profitieren von dieser Neuordnung.“ Was Stefan Teufel gerne zur Kenntnis nahm, nachdem „es sich damit gelohnt hat, dass wir sie durchgeboxt haben.“ Bei 10 000 Studienplätzen und 40 000 Bewerbern will er sich sowohl für die Schaffung von mehr Plätzen einsetzen wie er den Zugang zum Medizinstudium erleichtert wissen will: „Ich bin dafür, auch Praktika bei der Zulassung zum Studium mit in die Bewertung einfließen zu lassen.“  Zu den zahlreichen, von ihm genannten Maßnahmen gehört es auch, die Möglichkeiten der Telemedizin mehr zu nutzen: „Dabei muss natürlich auch das schnelle Internet verfügbar sein.“ Es gehört eben vieles zusammen. Auch die kleinräumige Betrachtung der ärztlichen Versorgung, für die er sich mit großer Zähigkeit erfolgreich eingesetzt hatte.

So wurde es schon sehr deutlich als Glücksfall angesehen, dass sowohl Volker Kauder als einer einflussreichsten Bundespolitiker wie Stefan Teufel im ständigen Gespräch mit Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe sind. In seinem Ministerium wird derzeit eine Gesetzesnovelle vorbereitet, zu dem im Vorgriff der christdemokratische Abgeordnete schon mal betonte: „Wir wollen, dass die Landarztpraxis so weit wie möglich erhalten bleiben kann. Und wo nicht, die Errichtung von medizinische Versorgungszentren erwogen werden müssen.“

Was auf Zustimmung der anwesenden Ärzte traf. Auch die abschließende Bemerkung von Volker Kauder nach der zweistündigen Debatte und der Einladung zu einem weiteren Gespräch gegen Ende des Jahres oder zu Beginn des nächsten: „Wir haben mit dieser Runde hier in Sulz ein kleines, aber wichtigen Beratungsgremium geschaffen, in dem wir aus den beiden Blickwinkeln in Offenheit und in großem Vertrauen zueinander die geeigneten Wege suchen für eine Gesundheitspolitik, die den Menschen dient und bei der die Ärzte ihren Aufgaben auch in Zukunft nachkommen können.“