CDU Kreisverband Rottweil

Neujahrsempfang des CDU-Kreisverbandes Rottweil im Vinzenz von Paul Hospital mit Trumpf-Chefin Nicola Leibinger-Kammüller

Per SMS war sogar die Bundeskanzlerin mit dabei

KREIS ROTTWEIL, 31. Jan. 14 - Das anerkennende Wort kam aus sehr berufenem Munde: „Das ist eine super Frau!“ Dies die Replik der Bundeskanzlerin auf die Antwort von Unionsfraktionschef Volker Kauder: „Ich bin beim Neujahrsempfang der CDU in Rottweil und höre gerade den Festvortrag von Nicola Leibinger-Kammüller.“  Angela Merkel, noch immer gehandicapt durch ihren Skiunfall, wollte per SMS von ihrem Vertrauten wissen, wo er sich gerade aufhielt. Dass dieser Satz, mit dem  sie die Vorsitzende der Geschäftsführung der Trumpf GmbH + Co. KG skizzierte, mehr als berechtigt ist, erlebten auch die mehr als 300 Gäste im Festsaal des Vinzenz von Paul Hospitals in Rottweil.
Da stand nun diese 54-jährige, genau so  zierliche wie elegante Frau und listete auf, was der Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD für ein weltweit agierendes Unternehmen wie das, das sie seit dem Jahr 2005 leitet, bedeutet. Sie spendete Lob, und sie kritisierte. Weil ihr manches zu wenig nach vorne, in die Zukunft gerichtet erscheint. Die Herausforderungen für die Wirtschaft in einer sich rasant verändernden Welt sind gewaltig, zeigte sie anhand des stärker und härter werdenden Wettbewerbs auf. „Können wir uns das alles leisten?“ fragte die promovierte Pädagogin gleich mehrmals. Mit dem Unterton, der schon mal darauf hindeutete, dass sie nicht ohne Zweifel  ist.
Es ist die Zeit der großen Weichenstellungen. Dies wurde deutlich bei diesem höchst spannenden  Dialog zwischen der Wirtschaft und der Politik, und zwar der auf dem allerhöchsten Niveau, der an diesem Abend stattfand. Denn gerade mal zwei Meter vor Frau Leibinger-Kammüller saß mit Volker Kauder einer der Architekten genau des Vertrages, den die „Unternehmerin des Jahres 2013“ auf seine Tauglichkeit hin genauestens angeschaut hatte.
„Ich will alles dafür tun, dass Ihre etwas pessimistisch klingenden Annahmen, wir würden uns übernehmen, nicht zutreffen werden“, erwiderte der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion in seiner Antwort:
„Wir beide müssen alles daran setzen, dass unsere wirtschaftliche Leistungsfähigkeit erhalten bleibt.“ Dann nämlich könne der Weg erfolgreich weiter beschritten werden, können auch Leistungen bei der Rente finanziert werden. „Sie, liebe Frau Leibinger-Kammüller, sind ein Leuchtturm in Baden-Württemberg.“ Er habe erst vor kurzem ihrem Vater, Berthold Leibinger gesagt, es sei eine seiner besten Entscheidungen gewesen, sie zur Nachfolgerin als Chefin des Unternehmens zu erwählen.  Wir, die starke vor allem mittelständische, Wirtschaft und die Politik brauchen einander – dies die Botschaft des Abends.
Die Politik muss die Rahmendaten setzen dafür, dass die Wirtschaft erfolgreich agieren kann. Das weiß nicht zuletzt Volker Kauder. Und deswegen, so lobte ihn die mit „charmanter Frechheit“ (so der CDU-Politiker) argumentierende Unternehmerin dafür, dass er wie ein Löwe gekämpft habe gegen „irrwitzige Steuererhöhungen“, wie sie die SPD und mehr noch die Grünen gefordert hätten.
Sie beschrieb eindringlich am Beispiel ihres Unternehmens, in dem 9 900 Mitarbeiter beschäftigt sind, darunter 700 am Standort Schramberg-Sulgen, die unter größten Entbehrungen aller Beteiligten und mit enormer Anstrengung erfolgte Bewältigung der Krise. Nun gilt es, mit der von Erich Kästner gestellten Frage, „Wird’s besser, wird’s schlimmer? fragt man alljährlich. Seien wir ehrlich: Leben ist immer lebensgefährlich!“  pragmatisch zu handeln, auf den vorgegebenen Grundsätzen. So die Leitlinie der sehr charismatischen Persönlichkeit, die ihre Dissertation  über Erich Kästners Spätwerk unter dem Titel „Aufbruch und Resignation“ verfasst hat.
Dabei war bei aller auch vorhandenen Skepsis bei Frau Leibinger-Kammüller mehr von ersterem – mit resignativen Zügen wäre ein solches Unternehmen auch gar nicht zu führen.
Ihre durchaus nonchalante Art und der Umgang mit der Vereinbarung zwischen den Regierungspartnern kam auch zum Ausdruck, als sie in leichter Abwandlung von Getrude Steins Aphorismus schmunzelnd sagte, „ein Koalitionsvertrag ist ein Koalitionsvertrag ist ein Koalitionsvertrag.“
Und sie setzt auf die CDU als die „Partner der Zukunftsgestaltung“, sie traut der CDU im Land und im Bund zu, die Weichen richtig zu stellen. Stärker als den beiden anderen Koalitionspartnern. Ganz in dem Sinn, wie Volker Kauder bei seinem fulminanten Schlusswort davon sprach, dass „die Summe der Einzelinteressen noch nicht das Gemeinwohl definieren.“ Und er fügte hinzu: „Sie können sich auf uns verlassen.“
Wenn dazu noch das gemeinsame Fundament, der Klebstoff, der alles zusammenhält, kommt, von dem aus die Verantwortlichen in Wirtschaft und Staat handeln, so wie der Geschäftsführer des Vinzenz von Paul Hospitals, Thomas Brobeil als Hausherr in seinem Grußwort betonte, dann lag die Antwort von Volker Kauder auf die Eingangsfrage auf der Hand: „Wir können uns das leisten!“
Nur einmal waren bei einem Neujahrsempfang der CDU im Kreis Rottweil mehr Anmeldungen eingegangen als diesmal – damals bei Angela Merkel. So konnte der CDU-Kreisvorsitzende Stefan Teufel MdL bei seiner Begrüßung nahezu „den gesamten Kreis“ begrüßen – Vertreter aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens.
Und zur Freude aller und mit viel Beifall bedacht, überreichte er dem nach knapp 25 Jahren amtierenden und vor kurzem nach 66 Berufsjahren ausgeschiedenen Kreisgeschäftsführer Wilfried Hennemuth die Staufermedaille des Landes Baden-Württemberg überreichen. Mit einer Würdigung für sein gesamtes Lebenswerk.
Seit vielen Jahren auch umrahmt der Musikverein Frohsinn Rottweil-Altstadt den Neujahrsempfang festlich, mit schwungvollen Melodien – und auch in diesem Jahr wieder zum „krönenden Abschluss“ und gewissermaßen zum Einläuten der Fasnet den Rottweiler Narrenmarsch.
Und alle klatschten und schunkelten mit. Danach aber lud Stefan Teufel zum Stehempfang ein, der die Gelegenheit bot, bei Häppchen und Getränken in der gesammelten Familie von CDU-Mitgliedern, -Freunden und allen Besuchern über zwei Stunden erlebten Gedankenaustauschs über die zukünftige Gestaltung unseres Gemeinwesens in einer sich rasant verändernden Welt weiter zu diskutieren.