25, 25, 40, 50. Ergibt addiert 140. Aber sonst? Was haben die Zahlen zu tun mit der Mitgliederversammlung des CDU-Ortsverbandes Villingendorf im Weinhaus „Kreuz“? Das Rätsel ist relativ leicht zu lösen: so viele Jahre sind Christa Roth, Bürgermeister Karl-Heinz Bucher, sein Vorgänger, Ehrenbürger der Gemeinde und Ehrenvorsitzender der CDU, Herbert Hermle sowie Raimund Daniel Mitglied in der CDU. Was ganz und gar nicht selbstverständlich ist. Und was Raimund Daniel im Zusammenhang mit der Ehrung durch den Ortsverbandsvorsitzenden Martin Schwellinger und den CDU-Kreisvorsitzenden und Landtagsabgeordneten durch die Schilderung eine Anekdote aus seinen Anfangszeiten im Jahre 1965 illustrierte: damals galt es, eine Veranstaltung mit Franz-Josef Strauß durch eine Gruppe Randalierer zu schützen. „Es ging hoch her!“ So die Erinnerung an Ereignisse vor einem halben Jahrhundert. 

Und auch Herbert Hermles Schilderung von brechend vollen Veranstaltungen z. B. mit Bruno Heck auf dem Heuberg erschienen wie Rückblenden aus ganz anderen Zeiten. Diese waren in der Tat anders, die Motive aber und die Gründe, sich politisch in der CDU zu engagieren, die sind heute nicht anders und nicht weniger wichtig als damals.

Die Herausforderungen sind heute teilweise anderer Art, aber sie sind nicht weniger brisant. Im Gespräch mit Stefan Teufel wurde – naturgemäß – auch die Diskussionslage um die geplante Justizvollzugsanstalt thematisiert. Grenzt doch das ins Auge gefasste Gebiet Esch direkt an die Gemarkungsgrenze von Villingendorf. Und wie sehr das Thema berührt, zeigte die heftige Kritik an der grün-roten Landesregierung: So wurde die „fehlende Informationspolitik“ genauso moniert wie die Feststellung, dass man bei Grün-Rot einfach nicht gehört werde. Eine weitere Stimme aus der Reihe der Teilnehmer: „Es ist geradezu widersinnig oder auch vielsagend, wie auf grüner Seite die Qualität des Bodens und der unberührten Landschaft auf einmal gar keine Rolle mehr zu spielen scheint.“ Ebenfalls im Fokus der Kritik: die so plötzliche Verfahrensänderung beim Suchlauf. Kurz: Die CDU in Villingendorf, und nicht nur sie, fühlt sich richtiggehend verschaukelt durch die Landesregierung.

Doch nicht nur deswegen geben der CDU-Ortsverband und Stefan Teufel das gemeinsame Ziel aus, „dafür zu kämpfen, dass am 13. März nächsten Jahres bei der Landtagswahl die Weichen dafür gestellt werden, dass nicht mehr gegen oder ohne die CDU regiert werden kann.“ Die Gründe dafür liegen auf der Hand, so der christdemokratische Landtagsabgeordnete, der zum dritten Mal antritt, das Direktmandat im Wahlkreis zu gewinnen: neben der inneren Sicherheit (mit Blick auf die zunehmenden Wohnungseinbrüche und die „verkorkste Polizeireform“) nannte Teufel die Infrastruktur und die Bildungspolitik, die dringend wieder nach einer „CDU-Handschrift“ rufen.

Daran mitzuwirken, gab auch der einstimmig wiedergewählte Vorsitzende Martin Schwellinger als Devise aus. Er, der gleichzeitig auch die Pressearbeit des Ortsverbandes verantwortet und die Homepage runderneuern wird, führt den Ortsverband seit der Gründung im Jahr 1999. „Du bist die Triebfeder“, lobte ihn sein ebenfalls einstimmig wiedergewählter Stellvertreter Herbert Hermle. Weiterhin gehören dem Vorstand Schatzmeister Philipp Grieshaber (der einen Finanzbericht vorlegte, in dem Ausgaben und Einnahmen weitgehend konstant blieben), Schriftführer Norbert Weisser und als Beisitzer Dr. Michael Fritz an.

So blieb nach einer intensiven politischen Debatte, dem Rückblick des Vorsitzenden auf die Tätigkeiten seit der letzten Mitgliederversammlung die Beschlussfassung, die Mitgliederbeiträge (moderat) so anzuheben, dass dem Ortsverband nach Abzug der Abgaben an die überörtlichen Gremien noch jeweils pro Mitglied ein Euro in der eigenen Kasse verbleibt. Auf dass auch in Zukunft noch politische Arbeit bei der CDU in Villingendorf auf sicherer finanzieller Grundlage geleistet werden kann.