CDU Kreisverband Rottweil

Landtagsabgeordneter Stefan Teufel sieht deutlich „schwarze Handschrift“ in der Koalition mit den Grünen / Mitgliederversammlung der Senioren-Union Kreisverband Rottweil

„Die gesamte Senioren-Union freut sich auf den neuen Landesvorsitzenden Gerhard Stratthaus“

Im Landesvorstand der Senioren-Union zeichnet sich ein Wechsel ab, „über den wir uns alle freuen.“ Die Botschaft, die der Schatzmeister der CDU-Vereinigung im Land, Hugo Bronner, der auch stellvertretender SU-Kreisvorsitzender ist, bei der Mitgliederversammlung im Gasthaus „Kreuz“ in Schramberg-Oberreute gegenüber den gut 30 Teilnehmern verkündete, klang auch hier wie ein Befreiungsschlag. Hatte sich der noch-Vorsitzende Wolfgang von Stetten vor einem Jahr mit seiner Ablehnung des Eintritts der CDU in die grün-schwarze Landesregierung so sehr selbst ins Abseits gedrängt, dass quer durch die Senioren-Union mit Freude und Genugtuung dem Landesdelegiertentag entgegengesehen wird, an dem mit Gerhard Stratthaus der Wunschkandidat schlechthin zum neuen Vorsitzenden der CDU-Senioren gewählt werden wird.

Denn auch „wenn der Koalitionsausschuss öfter tagen muss als wir dies gedacht hatten“, wie der Landtagsabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Stefan Teufel in seinem Bericht über die Parlamentsarbeit feststellte, so traf die Aussage des SU-Kreisvorsitzenden Helmut Spreter die Zustimmung aller Anwesenden: „Es ist besser, man ist dabei und kann mitgestalten, als dass wir schmollend in der Ecke sitzen.“

Und wie die „schwarze Handschrift“ wirkt, zeigte der christdemokratische Abgeordnete, der den Wahlkreis Rottweil nunmehr in der dritten Wahlperiode in Stuttgart vertritt, an Beispielen auf, „die uns besonders 

wichtig sind und die deutlich zeigen, dass wir mit unserer Arbeit kräftige Akzente setzen.“ So bei der Inneren Sicherheit, der Schulpolitik, bei Maßnahmen und Projekten zur Stärkung des ländlichen Raumes, bei der u. a. auch die   Gesundheitspolitik eine zentrale Rolle einnimmt. Ein Bereich, der Stefan Teufel als gesundheitspolitischer Sprecher seiner Fraktion besonders am Herzen liegt.

Es stimmt aber auch, „dass wir mit dem Eintritt in diese Regierungskonstellation nicht mit den Grünen fusionieren, sondern dass wir die CDU mit unseren Grundwerten und Grundüberzeugungen bleiben“, sagte der 45 Jahre alte CDU-Politiker: Wenn zwei Drittel aller Themen beim Koalitionsausschuss sich mit der Verkehrspolitik beschäftigen, dann zeige grade dieses, wo immer wieder deutliche Knackpunkte seien. Den Namen des für die so entstehenden Auseinandersetzungen zuständigen grünen Ministers brauchte Stefan Teufel gar nicht zu nennen: nicht nur bei den CDU-Senioren gilt Winfried Hermann als „rotes Tuch“.

Auch die Diskussion zwischen den beiden Koalitionspartnern um die Zulassung bzw. das Verbot des Kopftuchs im Gerichtssaal: sie steht geradezu typisch für unterschiedliches Denken. Stefan Teufel: „Manchmal müssen wir eben Kompromisse schließen. Doch es ist besser als nichts, als keinen Einfluss zu haben.“

Selbstbewusst, aber keineswegs überheblich präsentierte sich die Senioren-Union nach den drei gewonnenen Landtagswahlen im Vorfeld der Bundestagswahl: „Die Stimmung ist gut, doch es liegt noch viel Arbeit vor uns“, zog Helmut Spreter eine Zwischenbilanz der politischen Großwetterlage, die sich auch in der Mitgliederversammlung niederschlug. In seinem Rechenschaftsbericht über die Tätigkeit der CDU-Vereinigung in den vergangenen zwölf Monaten ließ er die Themen Revue passieren, mit denen sich die SU beschäftigt hat und die weiter auf der „Agenda“ stehen werden. So die Zukunft der Rente, so auch die Situation bei der Pflege. Letztere nahm breiten Raum in der sehr lebhaften Diskussion ein. „Dies ist schon jetzt eine der großen Herausforderungen und sie erfordert eine ehrliche und offene Herangehensweise.“ Von der Notwendigkeit der Attraktivitätssteigerung des Berufs bis zu der Frage der Kosten: „Die werden zwangsläufig steigen.“

 

So konnten bei dieser wahlfreien Mitgliederversammlung die wichtigen Themen ausführlich erörtert und diskutiert werden. Mit viel Nachdenklichkeit. Und auch mit dem Blick in die Anfangsjahre der Bundesrepublik Deutschland: Werner Kessl, als SU-Historiker seit Jahrzehnten eine Koryphäe, brachte die Anregung ein, die Persönlichkeiten, die im Kreis Rottweil die Demokratie an vorderer Stelle mit aufgebaut haben – er erwähnte u. a. Karl Gengler und Lorenz Bock sowie Josef Andre – im Hinblick auf das Jubiläumsjahr 2019 besonders zu würdigen.

„Vorbilder sind gerade heute gefragt“, betonte nicht nur Helmut Spreter. Angesichts der erschreckenden Zunahme von Hasstiraden komme es umso mehr darauf an, für Demokratie und Toleranz einzutreten, betonte Hugo Bronner. Und er fügte hinzu: „Und wenn ich noch so viele Hassmails aus der AfD-Ecke bekomme, ich lasse mich nicht unterkriegen. Ganz im Gegenteil.“ Vielmehr bräuchten wir in diesen Zeiten, in denen so vieles immer komplexer und scheinbar unüberschaubarer würde, Entscheider an verantwortlicher Stelle, denen man vertrauen kann: „Dieses wird immer wichtiger.“

Und solides Handeln. So wie Eberhard Barth seit vielen Jahren die Finanzen der Senioren-Union verantwortet. „Ich will bei den ja nicht so üppigen Geldern eher Schatzlehrling genannt werden denn als Schatzmeister“, lächelte der. Wichtiger als der Begriff ist es, dass er sehr sorgsam  mit den Finanzen der Senioren-Union umgeht. In den Dank für seine Arbeit schloss Helmut Spreter den Wunsch ein, dass er diese Arbeit noch lange machen werde. Eberhard Barth nicke: er scheint nicht abgeneigt zu sein.