CDU Kreisverband Rottweil

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe im Kapuziner in Rottweil / CDU-Wahlkampfauftakt der ganz eigenen Art

Gemeinsames sensibles Nachdenken über einen der wichtigsten Bereiche der Politik

Hermann Gröhe hat ein ganz besonderes Gespür für Menschen, für deren Leben und auch für deren Schicksale. So kompakt er wirkt und so ausgreifend er bei seinem Auftritt im Sonnensaal des Kapuziners in Rottweil manchmal argumentierte, so sensibel und feinfühlig ist er in Wirklichkeit. Es mag dieser Tatsache geschuldet sein, dass er,  seit Dezember 2013 Bundesminister für Gesundheit, in seiner gesamten bisherigen Amtszeit nie in irgendwelche politische Turbulenzen geriet. Wobei gerade das Gesundheitsministerium als eines gilt mit etlichen Fallstricken und dem Einfluss ganz vieler unterschiedlicher Interessengruppen. Hermann Gröhe wägt ab, wirkt bedächtig, aber unmissverständlich und macht seine Politik als Christdemokrat auf einer  ethisch-moralischen Fundierung.

Und darum sind seine Anfangsworte bei seinem Vortrag in Rottweil besonders zu verstehen und nachzuvollziehen, wenn er an seine Begegnung mit Werner Guhl vor zwei Jahren im Vinzenz von Paul Hospital erinnerte und an dessen überraschenden Tod grade mal drei Tage danach. 

Das Gespür für die Menschen und deren Belange: es prägt das Denken und die politische Herangehensweise an Entscheidungen. Mit checks and balances, mit dem Ausgleich der verschiedenen Interessen und dem stets fairen Aufeinander zugehen. Beispiel Pflege, Beispiel Palliativ und Hospiz. Was der CDU-Kreisvorsitzende Stefan Teufel, der als gesundheitspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion der kongeniale Partner aus landespolitischer Sicht für den Bundesminister vorgab, bestätigte dieser mit seinen Aussagen und den Erläuterungen einer Gesundheitspolitik, die zum Besen gehört, die aber stets weiterentwickelt werden muss. So die Bilanz und der Ausblick in die nächste Legislaturperiode.

Was am Beispiel der Pflege deutlich sichtbar wurde: „Es war Norbert Blüm, einer von uns, der im Jahre 1995 die Pflegeversicherung nach zehnjähriger Diskussion eingeführt hat. Nun, zwanzig Jahre danach, ging es uns in dieser Legislaturperiode darum, sie behutsam weiterzuentwickeln.“ Dass niemand sich gegen die Erhöhung der Beitragssätze sperrte, war für Hermann Gröhe sichtbares Zeichen für dessen Richtigkeit und Notwendigkeit. Die Vernetzungen zwischen den einzelnen Bereichen sind  für den Minister genauso im Blickfeld wie die Gewinnung von Mitarbeitern im Gesundheitsbereich: „Fünf Millionen Menschen sind hier beschäftigt. Und angesichts einer älter werdenden Gesellschaft, und wir freuen uns darüber, dass wir älter werden, müssen und werden wir den gesamten Bereich attraktiver machen.“ Dazu passten die Maßnahmen, die Stefan Teufel in der Landespolitik mit auf den Weg gebracht hatte, von der Telemedizin bis zum Ausbau von Studienplätzen im Medizinbereich.

„Und wir können nur dann sozialpolitisch stark und leistungsfähig sein, wenn wir weiterhin wirtschaftlich stark bleiben und unsere Leistungsfähigkeit erhalten und weiter ausbauen“, schlug Hermann Gröhe den Bogen von der Gesundheitspolitik zur Politik insgesamt und plädierte für eine „weiterhin freiheitliche und solidarische Gesellschaft, in der alle ihren Platz haben.“ Mit allen Möglichkeiten der Entfaltung und der Eigenverantwortung. Und wenn ein Diskussionsteilnehmer sich vehement gegen die Bildung von Medizinischen Versorgungszentren – MVZs – wandte, weil er darin das Muster der vergangenen DDR wieder erkennt, so plädierte der 56-jährige Christdemokrat für möglichst viel Offenheit und wies den Vergleich deutlich zurück: „Meine Eltern sind damals aus der DDR geflohen. Ich weiß, wie das damals war. Ein Medizinisches Versorgungszentrum in Rottweil ist etwas gänzlich anderes als dies in der DDR gewesen ist.“

Ein weites Feld – und nur auf den ersten Blick verwunderlich, dass die Wortmeldungen, Fragen und Anmerkungen von dem sehr aufmerksamen Publikum, von Beschäftigten im Gesundheitsbereich bis zu Betroffenen, von der Pflege über Herausforderungen bei psychischen Erkrankungen bis zur Sicherstellung der ärztlichen Versorgung fast kein Ende nahmen. Viel Gesprächsbedarf in einer Wahlkampfauftaktveranstaltung der ganz eigenen, sehr leisen, von Nachdenklichkeit geprägten und gerade dadurch so  intensiven Art.

 

Dazu passte der gesamte Rahmen des Sonnensaals im Kapuziner und die perfekte musikalische Untermalung und Umrahmung durch Daniel Kübler von der Musikschule Rottweil: durch die gesanglichen wie instrumentalen Beiträge trug er mit zu einer Stimmung bei, wie sie der gesamten Thematik angemessen war.

Schließlich galt der Dank von Stefan Teufel, der durch den Abend führte, dem Bundestagsabgeordneten Volker Kauder, der den Besuch des Ministers initiiert hatte. Neben der Feststellung, wie wertvoll diese Möglichkeit so vieler Bürgerinnen und Bürger war, ihre Fragen, Sorgen und Vorschläge anzubringen und in den Dialog mit dem Bundesminister zu treten, zeigte er sich verwundert darüber, „dass weit und breit von meinen Mitbewerbern um das Bundestagsmandat nichts zu sehen und zu hören ist.“

Umso mehr aber war nahmen die Teilnehmer an diesem Abend die Gelegenheit war, mit ihm, mit Hermann Gröhe und mit Stefan Teufel in persönlichen Gesprächen an den Stehtischen nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung ihre Anliegen vorzutragen. Weiterhin mit den musikalischen, dann vorwiegend mit der Violine dargebotenen Beiträgen von Daniel Kübler.

Bis dann der Minister sich doch auf den Weg mahnte in seine Heimat, nach Neuss am fernen Niederrhein.   Im Gepäck ein nahrhaftes Geschenk aus dem Kreis Rottweil und ganz sicher viele wertvolle Eindrücke aus Rottweil und dem Wahlkreis seines Fraktionsvorsitzenden Volker Kauder.  Und vieler Freunde und von Wegbegleitern, die mit ihm das Ziel verfolgen, eine Gesundheitspolitik im Interesse der Menschen zu betreiben: derer, die heilen und pflegen und derer, die auf eine gute Pflege angewiesen sind.