Den Zusammenhalt der Gesellschaft stärken
Der CDU-Kreisvorstand Rottweil fordert die Einführung eines verpflichtenden gesellschaftlichen Jahres für junge Frauen und Männer, um den Zusammenhalt in einer in zahlreichen Umbrüchen befindlichen Gesellschaft zu stärken. In ihrer jüngsten Kreisvorstandssitzung im Gasthaus „Traube“ in Beffendorf stimmten die Christdemokraten der vom Kreisvorsitzenden Stefan Teufel vorgelegten Beschlussvorlage nach einer intensiven und sehr offenen Diskussion zu. Zwar wurden die rechtlichen Bedenken genauso wenig verkannt wie mögliche Probleme der Umsetzung und der Akzeptanz, doch überwogen die Gründe und Argumente, die für ein solch evolutionäres Projekt ins Feld geführt wurden. So ist für die CDU im Kreis unverkennbar, dass der demografische Wandel „uns in den nächsten Jahren in allen Bereichen treffen wird.“ Als ein Beispiel für große Herausforderungen, vor denen die Gesellschaft steht, steht die immer prekärer werdende Personalnot im Gesundheitswesen, die sich auch mit ausländischen Kräften nicht lösen lasse: „Es gibt einige viel versprechende Maßnahmen, eine grundlegende Lösung ist aber nicht in Sicht.“
Die bundesweite Einführung eines verpflichtenden gesellschaftlichen Jahres für alle junge Frauen und Männer sieht die CDU als einen Baustein zur Bewältigung dieser großen Herausforderung. Damit könne ein wichtiger Beitrag ermöglicht werden, um den sozialen Zusammenhalt in einer auseinanderdriftenden Gesellschaft zu erneuern. Der Dienst soll angemessen bezahlt werden, und die jungen Menschen sollen zwischen verschiedenen sinnvollen gemeinnützigen Tätigkeiten wählen können.
Weiter schreibt die CDU: „Gerade im Pflegebereich kann dies dazu führen, dass wir nicht nur kurzfristig notwendige Zusatzkräfte generieren, sondern dass diese an ein Berufsfeld herangeführt werden und anschließend möglicherweise in der Branche ihre Berufung finden.“
Wenn sich junge Männer und Frauen in ihrem Leben für einen überschaubaren Zeitraum in den Dienst der Allgemeinheit stellen, sei dies sowohl ein Gewinn für unser Land und dessen Menschen und würde mit dazu beitragen, die Strukturen in den Sozialverbänden und Vereinen, in den Sozialstationen und freien sowie kirchlichen Trägern zu erhalten.
Ein solcher gesellschaftlicher Dienst bedeutet, sich für andere Menschen einzusetzen, andere Lebenswelten kennenzulernen, und er bedeutet, „der Gesellschaft, deren Solidarität wir allen in Anspruch nehmen, für eine bestimmte Zeit sein Können und Wissen, sein Engagement und seine Hilfe anzubieten.“
Dieser Dienst, der in vielerlei Ausgestaltung und auch und auch im Ausland im Rahmen der Entwicklungshilfe stattfinden können soll, soll nicht als „Opfer“, sondern soll möglichst als bereichernde und prägende Erfahrung empfunden werden können.
Schließlich sieht die CDU im Kreis die für diese Maßnahme notwendig verbundene Überzeugungsarbeit und verkennt auch nicht die bestehenden gesetzlichen Hürden, aber auf der anderen Seite steht der gesellschaftliche Mehrwert, der es lohnend macht, „dass wir diesen Weg begehen.“ Denn ohne innovative, auch unkonventionelle Ideen „werden wir vor nicht zu lösenden Problemen bezüglich der Herausforderungen durch die demografische Entwicklung stehen.“