Stefan Teufel besucht FSJler*innen in der Stiftung St. Franziskus
Unser Kreisvorsitzender Stefan Teuf (MdL) hat die Behinderteneinrichtung Stiftung St. Franziskus besucht und sich mit deren Freiwilligendienstleistenden und Einrichtungspersonal über die gesellschaftliche Bedeutung eines Freiwilligen Sozialen Jahres gesprochen.
Giovanni (Name geändert), ein junger Bewohner der Behinderteneinrichtung Stiftung St. Franziskus in Schramberg-Heiligenbronn, erwartet den Besuch schon am Eingang. Er begrüßt Stefan Teufel, CDU-Politiker im Wahlkreis Rottweil und seit 2006 Landtagsabgeordneter in Baden-Württemberg, mit einem strahlenden Lächeln und mit zum „High Five“ erhobener Hand. Teufel lässt sich nicht lange bitten und schlägt ein.
Die Stiftung St. Franziskus schafft an über 30 Standorten mit ihren karitativen Einrichtungen, Lebensräume und Perspektiven für das Leben von Kindern und Jugendlichen, älteren pflegebedürftigen Menschen sowie für Menschen mit Behinderung. Der Besuch von MdL Stefan Teufel gilt jedoch nicht vorrangig den Bewohnerinnen und Bewohnern der Einrichtung, sondern den Freiwilligendienstleistenden, die sich ein Jahr lang im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) engagieren.
Klares Bekenntnis zum FSJ
„Das FSJ in Baden-Württemberg weiter auszubauen, ist eines meiner wichtigsten Ziele“, unterstreicht Stefan Teufel gleich zu Beginn. Die Begegnung und der Austausch mit Freiwilligendienstleistenden sind ihm deswegen sehr wichtig. In der Stiftung St. Franziskus arbeiten jedes Jahr zwischen 30 und 40 Freiwilligendienstleistende im Jugendfreiwilligendienst sowie im BFD27+. Am Besuch des Politikers nehmen stellvertretend drei Freiwillige teil: Yemi aus Indonesien, June aus Kenia und Melanie aus dem nahegelegenen Oberndorf führen den Politiker stolz durch „ihren“ Förder- und Betreuungsbereich.
Die Freiwilligen stellen Stefan Teufel die Bewohnerinnen und Bewohner vor, berichten von ihrem Tagesablauf und präsentieren Projekte, die sie bereits durchgeführt haben. So hat June zum Beispiel kürzlich kenianische Speisen für und mit ihrer Gruppe gekocht. Das kam richtig gut an! Teufel zeigt sich beeindruckt: „Ihr liebt euren Job und lebt euren Auftrag“, lobt er. Er wünscht sich, dass noch mehr junge Leute ähnliche Erfahrungen sammeln dürfen wie Yemi, June und Melanie. „Es braucht noch sehr viel mehr Engagement in der Gesellschaft“, stellt er fest. Auch für die Persönlichkeitsbildung von jungen Leuten und die Möglichkeit, Menschen aus unterschiedlichen Hintergründen miteinander in Kontakt zu bringen, sei ein Freiwilligendienst eine großartige Option.
FSJ als Chance für den sozialen Bereich
Von der dauerhaft hohen Nachfrage am FSJ in Baden-Württemberg profitiert vorrangig die Allgemeinheit, weil sich die jungen Menschen durch ihren Einsatz aktiv an der Bürgergesellschaft beteiligen und sich häufig auch nach Abschluss des FSJ noch für andere engagieren. Zudem bleiben viele FSJler*innen auch im späteren Berufsleben im Sozialbereich „kleben“.
Die Träger haben in den vergangenen Jahren ihre Platzzahlen kontinuierlich steigern können. Um auch zukünftig junge Freiwillige für einen Dienst zu gewinnen, ist es wichtig, die derzeitigen Qualitätsstandards dauerhaft zu halten. Deshalb wurde die Landesförderung an die gestiegenen Freiwilligenzahlen angepasst und von drei Mio. Euro auf 6,5 Mio. Euro erhöht.
Vorurteile werden abgebaut
Nicole Bauknecht, Leiterin der Behindertenhilfe in der Stiftung St. Franziskus, kann nachvollziehen, dass junge Menschen vor dem Start in ein FSJ oft ein falsches Bild von der Arbeit mit Menschen mit Behinderung haben. Erst wenn sie eine Beziehung mit den Bewohnerinnen und Bewohnern aufbauen, verändert sich dieses Bild. „Wenn man eine persönliche Beziehung aufbaut, verändert sich die Welt“, weiß sie. Das sieht die FSJlerin Melanie genauso: „Meine Freunde sagen oft ‚Mit Behinderten arbeiten? Das könnte ich nicht.‘ Ich jedoch sage: Es ist überhaupt nicht schwer! Diese Menschen haben in meinen Augen keine Behinderung, höchstens besondere Eigenschaften und Fähigkeiten.“
Was Melanie jedoch in ihrem FSJ zu schaffen macht: Die lange Fahrzeit zu den Seminarwochen. Sieben Stunden war sie einmal unterwegs! Die Öffentlichen Verkehrsmittel seien auf dem Land einfach nicht gut genug ausgebaut. Stefan Teufel kennt das: „Ich komme auch aus dem ländlichen Raum“, erklärt er. Auf dem Land sei man als junger Mensch auf ein motorisiertes Fortbewegungsmittel angewiesen, erinnert er sich, und man könne sich das Ticket für den Öffentlichen Personennahverkehr oft nicht leisten. Deswegen will er sich nun dafür einsetzen, dass die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel für Freiwilligendienstleistende in Baden-Württemberg kostenlos wird – ähnlich wie es bereits für Wehrdienstpflichtige der Fall war. „Freie Fahrt für Freiwillige“, freut sich Sabine Horstmann-Schuhl, Bereichsleiterin der Freiwilligendienste DRS gGmbH, „dafür setzen wir uns zusammen mit anderen Trägern schon seit Jahren ein.“